Scheinübersicht

Das Bootfahren gestaltet sich vielfältig. Man unterscheidet zwischen Binnengewässern (z.B. Donau) und dem Meer (See). In beiden Gewässern gelten unterschiedliche Regeln, weshalb es auch unterschiedliche Anforderungen und unterschiedliche Führerscheine gibt, wobei der Sportbootführerschein See (SBF-See) die Basis für alle weiteren Nachweise legt.

Des Weiteren wird zwischen Motorantrieb und Segeln unterschieden.

Neben den Bootsscheinen gibt es noch "Einstiegsscheine" und "Aufbauscheine", sowie "Hilfs- oder Zusatzausbildungen" u.a. für Seefunk und Seenotsignale, die z.B. der Sicherheit dienen.


Übersicht der Befähigungsnachweise (nicht vollständig)
sm = Seemeilen

Scheine

Das zweifellos beste Aufwand-Nutzenverhältnis ergibt sich bei folgender Kursreihenfolge, wobei diese jederzeit unterbrochen werden kann, oder auch Kurse übersprungen werden können:

1. Sportbootführerschein, SBF-See

  • Amtlicher Pflichtschein für Boote ab 11 kW Leistung bzw. ab 7,5 kW Elektroantrieb
  • Keine Größenbeschränkung für Boote
  • Mindestanforderung für´s Meer ab Küste
  • Basis für Aufbauscheine
  • Geltungsbereich See (Meer) innerhalb 3 Meilen
  • Mindestalter: 16
  • Theoriefragen mittels Single Choice,
    Navigationsaufgabe auf Seekarte,
    praktische Prüfung auf Sportboot

2. Sportbootführerschein Binnen-Motor (SBF-Binnen) 

  • Amtlicher Pflichtschein für Boote ab 11 kW Leistung bzw. ab 7,5 kW Elektroantrieb
  • Bis 20 m Bootslänge (Rhein 15 m)
  • Mindestanforderung für Bundes-Wasserstraßen (z.B. Donau, Rhein usw.)
  • Mindestalter: 16
  • Theoriefragen mittels Single Choice ohne Navigation
  • Praktische Prüfung entfällt für Besitzer des SBF-See

3. Sportbootführerschein Binnen-Segeln

  • Pflichtschein ab 6m2 Segelfläche auf bestimmten Wasserstraßen
  • Von vielen Verleihern gefordert
  • Viele Gewässer sind nur für Segler freigegeben
  • Geltungsbereich Binnengewässer
  • Mindestalter: 14
  • Theoriefragen mittels Single Choice ohne Navigation
  • Praktische Segelprüfung auf Jolle

4. Short Range Certificate, SRC

  • "Kleines" Seefunkzeugnis (UKW)
  • Pflichtschein in vielen Ländern und bei vielen Vercharterern
  • Dringend empfohlen aus Sicherheitsgründen
  • Mindestalter: 15
  • Theoriefragen und vorgegebene englische Funktexte zum Übersetzen
  • Praktische Prüfung durch Absetzen von engl. Funksprüchen (Buchstabieralphabet)

5. UKW Binnenfunk, UBI

  • Amtl. UKW Binnenfunkzeugnis
  • Gefordert in ausgewählten Gebieten
  • Dringend empfohlen aus Sicherheitsgründen
  • Mindestalter: 15
  • Theoriefragen (Singel Choice) und vorgegebene deutsche Funktexte
  • Praktische Prüfung durch Absetzen von deutschen Funksprüchen unter Anwen-dung des Buchstabieralphabets

6. Fachkundenachweis, FKN

  • "Kleiner" Pyrotechnikschein
  • Von manchen Vercharterern gefordert
  • Dringend empfohlen aus Sicherheitsgründen
  • Weltweiter Geltungsbereich
  • Mindestalter: 16
  • Voraussetzung: Ein Bootschein
  • Theoriefragen und praktische Handhabung von Seenotsignalen

7. Sportküstenschifferschein, SKS

  • Von fast allen Vercharterern gefordert für Segel- und Motoryachten auf dem Meer
  • Weltweit gültig innerhalb 12 Seemeilen
  • Voraussetzung SBF-See und 300 Meilen nachgewiesene Erfahrung auf Yachten
  • Mindestalter: 16
  • Wesentliche Vertiefung der Theorie des SBF-See (mit Navigation auf Seekarte)
  • Praktische Führung einer Yacht in Küstennähe, ausgewählte Manöver, Vorführen sonst. Fähigkeiten

8. Sportseeschifferschein, SSS

  • "Ausbilderschein und Gesellenbrief"
  • Weltweit gültig innerhalb 30 Seemeilen und allen Randmeeren (z.B. Nord- u. Ostsee, Irische See, Mittelmeer, ...)
  • Voraussetzung SBF-See und 1000 Meilen nachgewiesene Erfahrung auf Yachten
  • Mindestalter: 16
  • Wesentliche Vertiefung der Theorie des SKS
  • Praktische Führung einer Yacht auf dem Meer, ausgewählte (Radar-)Manöver und sonst. Fähigkt. (z.B. Notfallmanagement) 

Weitere Informationen zu den Scheinen


Beginnt man mit dem SBF-See und legt anschließend den Binnenmotorschein (SBF-Binnen) ab, werden viele Prüfungsumfänge anerkannt, weshalb sogenannte Ergänzungs-Kurse angeboten werden, die im Umfang verkürzt und vergünstigt sind. Der große Unterschied zwischen diesen beiden Scheinen ist, dass für den Binnenschein keine Navigation auf Seekarten notwendig und abgeprüft wird. Beide sind sog. Pflichtscheine, d.h. sie sind für Boote ab 11 kW Motorleistung gesetzlich vorgeschrieben.


Der SKS ist zwar "nur" ein empfohlener Führerschein, zum Chartern einer Segelyacht in der Nord-/Ostsee oder im Mittelmeer jedoch unabdingbar. Lernt man doch nur mit diesem Kurs den richtigen Umgang mit einem Segelschiff. Daher dürfte es schwer werden einen Vercharterer zu finden, der eine Segelyacht an jemanden ohne SKS verleiht. Auch versicherungstechnisch ist das Führen einer Segelyacht ohne SKS nicht zu empfehlen.

Trotz der hohen Anforderungen für den SKS (erweiterte Navigation, Gezeiten- und Wetterkunde, vermehrte Prüfungsfragen ohne Antwortvorschläge) gehen wir den gesamten Stoff ausführlich und tiefgründig Kursabend für Kursabend durch. Auch in diesem Kurs sind viele Übungen eingebaut. 

Die Praxisprüfung für den SKS darf i. Ggs. zum SBF-See nur auf dem Meer abgelegt werden. Für Süddeutschland bieten sich hier Gebiete im nördlichen Mittelmeer an. Ferner müssen am Prüfungstag 300 Seemeilen praktische Erfahrung auf dem Meer schriftlich nachgewiesen werden. Diese erfährt (im wahrsten Sinne des Wortes) man in der Regel innerhalb von 2 Wochen, wobei sich die erste Woche davon als "Meilen-Sammelwoche" als Mitfahrer/-in anbietet und in der zweiten Woche die eigentliche Ausbildungstörn absolviert wird. Über beide Wochen können Sie selbstverständlich gerne mit uns sprechen.

Die Funk- und die "Knallscheine" (Pyrotechnik) runden die Erfahrung ab, dienen der Sicherheit und Notfallmanagement auf dem Wasser und werden von zahlreichen Vercharterern und Ländern zwingend bei größeren Booten gefordert. Im Aufwand liegen sie ähnlich oder unterhalb des SBF-See.

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Gerne stehen wir bei Fragen für Sie bereit, versorgen Sie mit weiteren Infomrationen zu den Scheinen oder beraten Sie bei Ihrer Wahl.